Herztumore, insbesondere Hämangiosarkome, sind eine schwere und oft lebensbedrohliche Erkrankung, die häufig bei Hunden auftritt, insbesondere bei bestimmten Rassen wie Deutschen Schäferhunden, Golden Retrievern und Labrador Retrievern. Diese Tumoren bilden sich typischerweise im rechten Herzvorhof oder im Perikard (dem Beutel, der das Herz umgibt). Aufgrund der schnellen und aggressiven Natur dieser Tumore ist eine frühzeitige Erkennung schwierig und klinische Symptome können oft plötzlich auftreten und zu akuten medizinischen Krisen führen.

Häufige Rassen, die von Herztumoren bei Hunden betroffen sind

Obwohl Herztumore potenziell jeden Hund betreffen können, treten sie am häufigsten bei größeren Rassen auf, insbesondere bei Deutschen Schäferhunden, Golden Retrievern und Labradoren. Diese Rassen sind genetisch anfällig für die Entwicklung von Hämangiosarkomen. Besitzer dieser Rassen sollten sich der Risiken bewusst sein und ihre Haustiere im Alter genau auf Anzeichen von Herzerkrankungen oder Tumoren überwachen.

Plötzliches Auftreten klinischer Symptome

Die klinischen Anzeichen von Herztumoren bei Hunden treten oft plötzlich auf und können sich schnell verschlimmern. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Kollaps oder akuter Tod: Eines der alarmierendsten Symptome ist ein plötzlicher Herzinfarkt, der durch Herzversagen oder akute Blutungen in den Herzbeutel verursacht werden kann. In einigen Fällen kann das erste erkennbare Anzeichen eines Herztumors ein plötzlicher Tod sein, insbesondere wenn der Tumor einen Riss oder eine Herzbeuteltamponade verursacht.
  • Exercise Intolerance: Hunde mit Herztumoren zeigen häufig eine verringerte Toleranz gegenüber körperlicher Aktivität. Sie können lethargisch werden, schnell ermüden oder sich mit Aktivitäten schwertun, die ihnen früher Spaß gemacht haben.
  • Arrhythmien: Unregelmäßiger Herzschlag ist ein weiteres häufiges Anzeichen. Diese Arrhythmien können zu Ohnmachtsanfällen oder Schwäche führen. Besitzern fällt möglicherweise auch auf, dass ihr Hund verwirrt oder desorientiert wirkt.
  • Gedämpfte Herztöne: Bei einer Routineuntersuchung kann ein Tierarzt gedämpfte Herztöne feststellen, die auf das Vorhandensein von Flüssigkeit oder einer Masse im Herzbeutel hinweisen können.
  • Aszites und Schwellung: In einigen Fällen entwickeln Hunde aufgrund einer durch den Tumor verursachten Rechtsherzinsuffizienz Aszites (Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum). Dies kann sich als Schwellung des Bauchraums äußern, die Unbehagen und Atembeschwerden verursachen kann.
  • Breathing Difficulties: Mit fortschreitendem Tumor können Hunde aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen im Brustkorb oder aufgrund der verminderten Fähigkeit des Herzens, Blut effektiv zu pumpen, Atemnot bekommen.

Diagnoseverfahren

Wenn ein Hund diese klinischen Symptome aufweist, wenden Tierärzte verschiedene Diagnosemethoden an, um das Vorhandensein eines Herztumors zu bestätigen:

  1. Echokardiogramm (Ultraschall): Dies ist das zuverlässigste Diagnoseinstrument zum Erkennen eines Perikardergusses (Flüssigkeitsansammlung um das Herz). Der Tumor selbst ist im Ultraschall jedoch nicht immer sichtbar, weshalb die Unterscheidung von anderen Ursachen, wie z. B. einem idiopathischen Perikarderguss, von entscheidender Bedeutung ist.
  2. Röntgenaufnahmen der Brust: Röntgenaufnahmen können ein vergrößertes Herz zeigen und das Vorhandensein eines Pleuraergusses (Flüssigkeit in der Brusthöhle) oder Aszites aufdecken. Dies hilft Tierärzten, das Ausmaß der Herzschädigung oder anderer Komplikationen zu bestimmen.
  3. Elektrokardiogramm (EKG): Hunde mit Herztumoren weisen häufig eine reduzierte QRS-Wellenamplitude und elektrischen Alternans (abwechselnde QRS-Komplexhöhen) auf, was häufige Indikatoren für einen Perikarderguss oder eine Herzinsuffizienz sind.
  4. Flüssigkeitsanalyse: Die Analyse der Herzflüssigkeit kann wichtige Informationen liefern, insbesondere wenn der Tumor noch nicht eindeutig identifiziert wurde. Die Analyse kann helfen, infektiöse oder entzündliche Ursachen auszuschließen.
  5. Blood Tests: Obwohl dies nicht immer eindeutig ist, können Bluttests eine leichte Anämie oder Leukozytose aufdecken, was auf eine mögliche Grunderkrankung hinweist. In manchen Fällen zeigen Bluttests jedoch keine signifikanten Anomalien.
  6. Abdominal-Ultraschall: Da Hämangiosarkome von anderen Organen zum Herzen metastasieren können, kann mithilfe einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums festgestellt werden, ob der Tumor woanders entstanden ist, beispielsweise in der Milz oder der Leber.

Prognose und Behandlung

Leider ist die Prognose für Hunde mit Hämangiosarkomen in der Regel schlecht, insbesondere wenn der Tumor erst spät erkannt wird. Eine chirurgische Entfernung des Tumors ist aufgrund der Lage des Tumors und der damit verbundenen Risiken oft nicht möglich. Eine Chemotherapie kann das Leben möglicherweise etwas verlängern, ist aber keine Heilung. In Fällen, in denen eine Behandlung nicht möglich ist, wird oft eine Palliativversorgung empfohlen, um die Symptome zu lindern und dem Hund in der verbleibenden Zeit etwas Komfort zu bieten.

Besitzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass eine frühzeitige Erkennung und Überwachung der Schlüssel zur Verlängerung des Lebens eines Hundes mit Herztumor sind. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, insbesondere bei gefährdeten Rassen, können helfen, Anzeichen frühzeitig zu erkennen, obwohl die aggressive Natur dieser Tumore die Vorbeugung und Behandlung erschwert.

Herztumore bei Hunden, insbesondere Hämangiosarkome, sind eine gefährliche und schnell fortschreitende Erkrankung, die oft mit akuten und schweren Symptomen einhergeht. Größere Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Golden Retriever und Labrador Retriever sind einem höheren Risiko ausgesetzt, und Besitzer dieser Rassen sollten aufmerksam auf Anzeichen einer Herzerkrankung achten. Eine frühzeitige Diagnose durch eine Kombination aus klinischer Beobachtung und Diagnoseinstrumenten wie Echokardiographie, EKG und Flüssigkeitsanalyse ist für die Behandlung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung unerlässlich.

de_DEDE

Pin It auf Pinterest